Karl Ebersberg

Karl Ebersberg wurde am 25. Juli 1826 in Nordhausen im Haus Nr. 911 am Neuen Weg geboren.

Seine Eltern waren der Lohgerbermeister Johann Christian Ebersberg
(1848 verstorben) und dessen Frau Sophie (ca. 1857 verstorben).

Die Wohngegend, in der Karl aufwuchs, war nicht die vornehmste Adresse, dort wohnten einfache Arbeiter und Handwerker.

Sein Vater besaß ein kleines Geschäft als Lederhändler und Lohgerber. Diesen Beruf erlernte Karl ebenfalls und ist auch 1853 als Lohgerber im Adressbuch verzeichnet.
Dieser Beruf war in Nordhausen nicht selten, 1811 gab es 17 Lohgerber.
Im Alter von 35 Jahren gibt Ebersberg das Lohgerberhandwerk auf und wird Schankwirt im Riesenhaus am Markt.

Hier sind Angestellte der städtischen Verwaltung genauso zu Gast wie Personen des öffentlichen Lebens.
Seine Leutseligkeit kommt Karl in seinem neuen Beruf zugute.
Er ist ein ebenso lebenslustiger wie geistreicher Mann, der vor Witz sprüht.
Ebersberg ist mittlerweile in der ganzen Stadt bekannt. Von seinen Späßen und Streichen wird viel gesprochen. Bei den Nordhäusern hat er sich Respekt verschafft.
Er ist ein „Hansdampf in allen Gassen“. Niemand ist vor ihm sicher. Nebenbei ist er der Jagd sehr zugetan.
Warum er 1865 in der Gaststätte „Zum Weinberg“ in der Sangerhäuser Straße arbeitet, ist nicht bekannt.
Jahre später ist Ebersberg als „Marktstandgelderheber“ im Nordhäuser Adressbuch ausgewiesen. Auf dem Wochenmarkt sorgt er für Ordnung. Und auch hier ist er für jeden Spaß zu haben.

Später eröffnet Karl Ebersberg ein Gartenbaugeschäft. Er verkauft landwirtschaftliche Produkte. Ab dem Jahr 1880 betreibt er den Betrieb gemeinsam mit seinem Sohn Ernst.
Im Alter von 67 Jahren stirbt Ebersberg am 23. Dezember 1893 und wird auf dem Friedhof an der Leimbacher Straße beigesetzt.

Seine Frau Amelie, geb. Buchtler, überlebt ihn einige Jahre.
Seine Kinder und Enkel führen das Geschäft weiter, welches später um einen Blumenladen in der Töpferstraße 1 erweitert wurde.
Die über Karl Ebersberg verbreiteten Geschichten sind bis heute lebendig. Hier einige Beispiele
Der Zusatz „alte“ in seinem Namen soll Verwechslungen seiner Person mit der seines Sohnes verhindern und ist untrennbar mit ihm verbunden.
Der „oole Ewerschberg“ wird ein unvergessliches Nordhäuser Original bleiben.

In den Adressbüchern wird Ebersberg geführt:

  • 1858 eingetragen als Gerbermeister wohnhaft Neuewegstraße 910
  • 1862 als Schankwirt im Riesenhaus am Markt Nr. 407
  • 1865 wechselte er als Schankwirt in die Gaststätte „Zum Weinberg“, Sangerhäuser Straße 1376 d.
  • 1870 wohnte er in der Mittelstraße Nr. 1474, im Adressbuch als „Marktstandsgelderheber“ verzeichnet
  • später zum Ammerberg 1376 d gezogen und eröffnete ein Gartenbaugeschäft
  • 1880 ist er von seinem Sohn Ernst im Geschäft unterstützt worden
  • 1891 hat das Geschäft die Adresse Klosterhof 17