Die Hexe oder "Brockenhexe"

Die Hexe gehört zum Harz wie der Roland zu Nordhausen.

Touristen begegnen ihr in jedem Andenken-Kiosk. Und  Fremde fragen sich: Woher kommt sie eigentlich?
Die Geschichte der Hexen reicht weit zurück und ist eigentlich eine traurige.

Schon früh glauben die Menschen an Götter, die eng mit der Natur verbunden sind.
Alle Himmelserscheinungen, wie zum Beispiel Donner und Blitz, werden als Handlungen der Götter gedeutet.
Als die Christen in unsere Landstriche kamen, brachten sie auch ihren Glauben mit.
Die den alten Religionen huldigenden Menschen zogen sich in Berge und Wälder zurück. Hier konnten sie ihren Göttern ungestört dienen und ihnen Opfer darbringen.
Fremde konnten sich kaum vorstellen, was „da draußen“ vor sich geht.

So werden die Geschichten, die man sich über die vor den Christen Geflohenen erzählt – die nun als Hexen und Ketzer bezeichnet werden – immer ungereimter und absurder. Sucht man Erklärungen für Not, Krankheiten und Missernten, sind die Hexen als Schuldige schnell ausgemacht.
Hexenverbrennungen stehen im Mittelalter auf der Tagesordnung.

So hatte die Nordhäuserin Katharina Wille, genannt Klötzgen, unter der Folter gestanden, sie sei in der Lage, anderen Leuten Krankheiten anzuhexen.
Das habe sie vom Teufel gelernt.
Am 7. August 1573 kam sie auf den Scheiterhaufen.

Genauso erging es einer anderen Nordhäuserin.
Anna Beringer gibt den Folterknechten preis, dass der Teufel in Gestalt eines jungen Mannes des öfteren bei ihr verweile. Gemeinsam seien sie zur Walpurgisnacht auf dem Brocken gewesen.
Der Teufel habe sie auf einem weißen Ziegenbock abgeholt und durch die Lüfte geführt. Nach dem Prozess wird Anna Beringer verbrannt.

Ab dem Jahr 1644 werden Nordhäuser Hexen milder bestraft. Sie werden aus der Stadt gewiesen.

Innerhalb der Rolandgruppe steht die Hexe als Symbol für den Harz.